Ich habe mir vor ein paar Tagen ein weiteres Deck Tarotkarten gekauft (bin ja nebenher auch noch Sammlerin). Diese wunderschönen Karten sind nach Aleister Crowly benannt und haben irgendwie auch einen noch tieferen Sinn, welcher dahintersteht und sehen auch irgendwie viel mysteriöser aus. Natürlich gibt es nach Crowly auch noch ein weiteres Kartendeck, das erscheint mir aber wiederum zu düster und damit will ich auch gar nicht legen. Na wie auch immer. Ein Tarotdeck besteht ja bekanntermaßen aus 78 Karten(die meisten jedenfalls). Wer mich jedoch etwas besser kennt, weiß, dass ich aber nur das große Arkanum des Tarotdecks zum Deuten heranziehe. Warum? Weil ich mir die anderen 56 Karten mit ihren Bedeutungen nicht merken kann oder weil ich zu faul bin, sie auswendig zu lernen? Mit Nichten! Es geht mir einfach nur darum, mit Hilfe der Karten eine klare und gezielte Antwort auf ebenso klar und gezielt gestellte Fragen zu bekommen.
Wofür stehen eigentlich die Karten der großen Arkana? Es sind simpel gesagt, 22 Symbolkarten. Mit ihnen kann man die großen Lebensumbrüche und wichtige Lebensbereiche darstellen. Kartenleger kennen diese Art der Legung bzw. der Angleichung der 22 Karten auch als „Die Reise des Helden“. Ob der Held nun immer der Narr sein wird, sei mal dahingestellt. In einer großen Auslegung mit mehr als 22 Karten kann er schon mal den Fragesteller darstellen. In meiner Kartenauslage wird er immer ein Archetyp, ein Symbol, eine klare Antwort sein, denn einen Fragesteller wird man in meinen Ausführungen in einer Kartenauslegung nie finden.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich habe mir also dieses schöne Tarotdeck gekauft und natürlich gleich mal in dem Büchlein geblättert, welches mit geliefert wurde. Ich muss sagen, nix von dem was dort geschrieben steht, deckt sich mit meinen Deutungen. Komisch? Neee! Jeder Kartenleger sollte sich seine eigene Herangehensweise und somit auch seine eigenen Gedanken über jede Karte machen. So ist es beim Tarot, bei den Lenormands, den Kipperkarten und all den anderen Kartendecks auch. Schlimm finde ich z. B. wenn fleißig aus einem Büchlein gelernt und die so gefundenen Antworten als Beratungsgrundlage heran gezogen werden (das kennen sie bestimmt aus Kartenlegungen, die im Fernsehen oder auf Esoteriklines stattfinden). Also habe ich das Buch zur Seite gelegt und meine eigenen Interpretationen entwickelt. Beispiele wird es bald hier im Blog geben. Eins schon mal vorweg, hier bei diesem Tarotdeck habe sich zwei Karten in der Reihenfolge geändert, was ich auch als richtig empfinde. Aber dazu auch mal in einem neuen Artikel mehr.
Wer war A. Crowly eigentlich?
Aleister Crowly galt lange Zeit als der böseste Mann der Welt, weil er mit seiner ausgeübten Magie viel Schrecken verbreietete. Außerdem war er noch dazu ein Okkultist. Crowleys Weg zur Magie war schwierig. Zuerst kaufte er sich das Buch „The Book of Black Magic and Pacts” von A.E. , welches für ihn aber eine Enttäuschung war. Crowley hatte sich etwas in der Art über schwarze Messen erhofft. Aber A.E.Waite schrieb einen anderen Stil. Crowley faszinierten Schriften, welche sich mit geheimen religiösen Orden beschäftigten. Über den Chemiker George Cecil Jones kam Crowly zum „ Hermetic Order of the Golden Dawn“, in dem er später auch Mitglied wurde.
Sie können im Internet auf vielen Seiten den Werdegang des Aleister Crowly nachlesen. Nur eines ist sicher: Crowley war nicht sonderlich beliebt, denn er hatte einen kriminellen und losen Lebenswandel, er war nicht nur Magier und Okkultist, er war auch drogenabhängig und sexuell besessen. Er praktizierte auch die Sexualmagie. Aber er war schon etwas Besonderes, er hatte ihn, den Ausdruck des geheimnisvollen und doch magischen Flairs. Er wird heute in Reihen der Magier und Okkultisten hoch verehrt.
Crowley gab immer wieder zu verstehen, dass man IMMER zwischen hoher und niedriger Magie unterscheiden muss. Er bekannte sich zur hohen Magie, ihm war es wichtig ein immens tiefgehendes Verständnis des eigenen Ich und seiner Umgebung zu erlangen, sein Ziel war es immer gewesen, ein übermenschliches Wesen zu werden. Mit der niederen Magie, welche dazu dient eine geliebten Person für sich zu gewinnen, Rache zu üben oder sein Geld zu vermehren, hatte Crowly nichts im Sinn. Leider stellte sich auch für ihn heraus, dass es in der Praxis schwierig ist, das eine vom anderen zu trennen.
Man kann über Crowly viel nachlesen, einer schreibt Positives über ihn, ein anderer warnt vor seinen Schriften und wieder andere beschäftigen sich nur mit den nach ihm benannten und für viel Verwirrung sorgenden Tarotkarten. Ich interessiere mich für den Menschen Crowly an sich und natürlich für das Kartendeck.