Wenn früh am Tag der Wecker geht
und die Frau des Hauses weckt,
ist es für ihn noch nicht zu spät,
er schläft noch ein – ganz zugedeckt.
Aber nur ein halbes Stündchen
darf er noch ein bißchen träumen,
dann weckt ihn sanft ein zartes Mündchen,
erinnert ihn, nicht zu versäumen
den Tag, der langsam sich erhellt
und mit seinen Pflichten ruft –
der Frühstückstisch ist schon bestellt.
Es wird gespeist, fein abgestuft –
mal mit Müsli, mal mit Ei,
manchmal Brot und manchmal Quark –
der Kaffee ist mit dabei –
mit Musik, so wird man stark.
Sie macht sich zurecht im Bad,
er setzt sich hin, zu meditieren,
die Katz‘ kommt auf dem Schmusepfad,
springt auf die Couch mit allen Vieren.
Schön gestreichelt will sie werden,
tritt mit den Pfoten und schnurrt laut,
der Schoß als schönster Platz auf Erden,
die Krallen spürt man auf der Haut.
Frauchen muß zur Arbeit gehen,
sie kriegt zwei Küßchen und ist fort,
vom Computer abgesehen
bestimmt Hausarbeit jetzt diesen Ort.
Die E-Mails sind fix abgerufen,
das Töpfchen ruft noch einmal schnell,
dann hinunter ein paar Stufen,
einzukaufen beim HL.
Der Hausmann hat dann viel zu tragen
von dem Speis und von dem Trank,
leider hat er keinen Wagen,
so bleibt er fit und auch recht schlank.
Flugs wäscht er dann die bunte Wäsche –
nun, nicht mittels eig’ner Hände –
die Maschin‘ springt in die Bresche,
wenn sie nur nicht im Keller stände.
Die Zwischenzeit wird ausgenutzt,
ein bißchen saugen wär ganz schön,
die Katze schaut dann sehr verdutzt,
sie kann nicht leiden das Gedröhn.
Die Wäsche wird dann aufgehängt
auf den großen Wäscheständer,
der Platz ist leider sehr beschränkt,
dazu spielt ein Radiosender.
Um die Mittagszeit ist’s Sitte,
da holt er Wurst und auch den Käs‘,
belegt sich damit eine Schnitte
und ruht sich aus auf dem Gesäß.
Manchmal geht das Wasser aus,
zwei Kästen müssen wieder her,
so geht der Hausmann aus dem Haus
und karrt sie an, mal leicht, mal schwer.
Dann ruft der Katze Katzenklo,
das Streu muß wieder sauber sein,
erst dann ist Miezchen wieder froh,
wenn kein Kacks ist mehr darein.
Doch die Krönung von dem Tag
ist der Abwasch in der Küchen,
dort warten Teller mit Belag,
auch Topf und Pfanne mit Gerüchen.
Dieses Werk ist nur zu schaffen
mit viel Musik und mit viel Schwung,
den Rücken muß man öfter straffen,
schließlich ist man nicht mehr jung.
Und als Belohnung von dem Tun
kommt Frauchen von der Arbeit heim,
zusammen können sie dann ruh’n
und sind im Haus wieder zu zwei’n.
Die Frau kocht dann das Abendmahl –
nicht, daß er nicht kochen kann –
der Herr, er würzt nur etwas schal,
die Pause gönnt sie ihrem Mann.
Dann wird gespeist wie in der Früh‘,
das Essen, das ist sehr erlabend,
vorbei ist jetzt des Tages Müh‘
und man freut sich auf den Abend.
Noch mal ’n bisserl heimcomputen,
etwas schauen „Millionär“,
dazu trinken Wein, ’nen guten,
dann fällt einzuschlafen gar nicht schwer.
(Autor Bodo Bodenstein)