Die fremde Stadt
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,
Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.
Weihnachten war’s; durch alle Gassen scholl
Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.
Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,
Drang mir ein heiser‘ Stimmlein in das Ohr:
„Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt
Feilbietend mir ein ärmlich‘ Spielzeug vor.
Ich schrak empor; und beim Laternenschein
Sah ich ein bleiches Kinderangesicht;
Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,
Erkannt‘ ich im Vorübertreiben nicht.
Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,
Noch immer hört‘ ich, mühsam, wie es schien:
„Kauft, lieber Herr!“ den Ruf ohn‘ Unterlaß;
Doch hat wohl Keiner ihm Gehör verliehn.
Und ich? War’s Ungeschick, war es die Scham,
Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?
Eh‘ meine Hand zu meiner Börse kam,
Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
Doch als ich endlich war mit mir allein,
Erfaßte mich die Angst im Herzen so,
Als säß‘ mein eigen Kind auf jenem Stein,
Und schrie‘ nach Brot, indessen ich entfloh.
(Theodor Storm)
das ist ein sehr schönes Gedicht, finde ich, wünsche dir einen guten Tag, Klaus
ja, sehr schön und mit einem gewissen Wiedererkennungswert. Ich wünsche Dir auch einen schönen Tag und ein schönes WE.
LG Martina
Leider regnet es
Ja schön geschrieben mal ein anderes Weihnachts Gedicht. 🙂
Tolles Gedicht. Dir noch einen schönen Abend. L.G. ludger
…ja das finde ich auch und überhaupt liebe ich all die schönen alten Gedichte, sie sind so …wie soll ich sagen….so viel aussagekräftiger, so herzlich….naja, Du weisst wie ich das meine 🙂
GLG Martina
Wenn dass nicht zum nachdenken anregt …….
G. l. G. Jochen
…dafür war es auch gedacht, gerade um die Weihnachtszeit tut ein bisschen Besinnlichkeit allen gut 😉
GLG Martina
Ja ja , der alte Th.Storm. Es gibt noch eins, mit dem ich auch groß geworden bin, und zwar das Weihnachtslied von Storm……………..Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern herniederlacht………………..u.s.w.
Dieses Gedicht habe ich unter dem titel „Weihnachtsabend 1852 “ ,Origineltitel“ schon vor einiger zeit im Blog veröffentlicht..
Dann „Weihnachtsabend“…………..An die hellen Fenster kommt er gegangen und schaut in des zimmers Raum;die Kinder alle tanzten und sangen um den brennenden Weihnachtsbaum……………..u.s.w.
Und dann „Knecht Ruprecht „….: Von drauß vom Walde komm ich her ;ich muß euch sagen , es weihnachtet sehr !………….u.s.w.
Ja ja , ich habe alle Strombücher ! *lach*
…ah, noch ein Liebhaber alter Gedichte. Th. Storm ist einer meiner Lieblingsdichter, aber nicht nur er. Wenn du Dich gut mit Dichtern auskennst, kannst du mir vielleicht behilflich sein: ich bin auf der Suche nach einem sehr alten Gedicht. Es stand mal in einer Lesefibel von 1904! Darin ging es um einen Jäger, dessen Frau und Sohn. Der Sohn wollte sich vom Vater nicht verabschieden, ist mit ihm also im Groll auseinandergegangen. Am selben Tag stirbt der Vater bei Ausführung seiner Arbeit im Wald. Leider kenne ich weder den Titel noch den Verfasser, vielleicht kannst du mir weiterhelfen?
LG Martina
Vielen Dank , liebe Martina.
Diese Geschichte kenne ich, oder besser gesagt, ich habe davon vor langer Zeit gehört/gelesen, aber nur noch Fetzen davon in irgendeiner Ecke meines Bregens.leider kann ich Dir nicht weiter helfen.Doch sollte sich unerwartet irgend etwas tun, lasse ich es Dich wissen.
Das Dir meine Geschichten gefallen , freut mich ganz besonders.Danke ! Es ist nicht Jedermanns Sache, was ich so von mir gebe, es kommt einfach so raus.Nun einen schönen 3.Advent wünscht Dir und den Deinen Kuddel
Ich habe mal gegooglet.
Fibeln von R. Dietlein 1904; Hessische Fibel v. 1904 und Ernst Linde 1904.
Wow, das ist ja super, da werde ich gleich mal nachschauen gehen. Bis jetzt konnte mir noch niemand in irgendeiner Weise helfen. Da habe ich ja direkt Glück, dass ich Dich kenne 😉
Ganz lieben Dank für Deine Bemühung und eine schöne Woche für Dich.
Martina