Unglaublich was sich während der DDR (Stasi) – Zeit in meiner Heimat abgespielt hat. Ich selber bin seit Jahren auf der Suche nach meiner wahren Identität und auch ich wurde nachdrücklich aufgefordert meine Suche einzustellen. Meine Geschichte ist zwar nicht ähnlich wie die im folgenden Fall, aber auch ich hege schon seit Jahren den Verdacht, dass die Stasi auch in meiner Angelegenheit die Finger im Spiel hatte. Nach mehrmaligen Aufsuchen der Behörden (nicht nur in Magdeburg beim Staatsarchiv, Einwohnermeldeamt, Geburtsklinik, Kindergarten, Kirchenprovinz Leipzig und der Melderegister) bin ich letztendlich zum Schluss gekommen, dass ich weder unter meinem Geburtsnamen noch unter meinem Geburtsdatum urkundlich vermerkt bin. Eine Geburtsurkunde wurde auf Verlangen im Nachhinein ausgestellt und dabei ist den Behörden ein grober Fehler unterlaufen, der meine Vermutung noch bestärkt. Eine Anfrage nach meiner Stasiakte bei der Gauckbehörde wurde auch nie beantwortet. Der Höhepunkt ist jedoch, dass ich, die ich jahrelang in Magdeburg in der DDR berufstätig war, anscheinend nie ein eigenes Konto besessen hatte und als wenn das noch nicht seltsam genug gewesen wäre, meine Eheurkunde im Jahre 2004 für null und nichtig erklärt wurde. Wer meine Kinder kennt, kann sich dies alles von ihnen bestätigen lassen. Darum hat mich der folgende Fall so sehr beschäftigt.
Nun aber zum eigentlichen Fall, den ich im Internet gefunden habe und der einmal aufzeigen soll, wie mit uns Menschen in der DDR umgegangen wurde.
Um die Vorgeschichte zu kennen, bitte erst folgenden Link anklicken: http://dirkvermisst.blog.de/
Isenbüttelerin erstattet Anzeige gegen Margot Honecker
von Reiner Silberstein
Heidi Stein aus Isenbüttel gibt nicht auf. Auf der Suche nach ihrem Sohn Dirk greift sie nun zum Justiz-Hammer: Über Interpol will sie Margot Honecker, die Ex-DDR-Bildungsministerin und Witwe des Ex-Staatschefs, anzeigen.
Fotos und Phantombilder von ihrem Sohn, den sie seit 32 Jahren als entführt wähnt, legen den Verdacht nahe: Honeckers Enkelkind Roberto Yáñez Betancourt, der mit seiner prominenten Großmutter bei Santiago de Chile wohnt, und der Gesuchte könnten ein und dieselbe Person sein (wir berichteten). Hat Margot, die als die Drahtzieherin der Zwangsadaptionen in der DDR gilt, 1979 auch den kleinen Dirk entführen lassen, um möglicherweise einen verstorbenen Enkel zu ersetzen?
Steins Vermutung ist gewagt, die Indizien dafür wage. Aber: „Irgendwas ist in der Charité in Berlin in den 70er Jahren passiert“, hat die Isenbüttelerin recherchiert – daraufhin habe Margot alle Mitarbeiter einer Abteilung entlassen lassen. In der Tat ist offiziell ein Enkel Honeckers gestorben, aber ein Mädchen und Jahre später. Trotzdem: „Ist die Geschichte umgeschrieben worden?“, fragt sich Stein.
Um das herauszufinden, gibt es für sie nur eine Lösung: Gegenstände, die die DNA von Roberto enthalten – Haare, Zahnbürste Zigarettenkippe oder Ähnliches – müssen her. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Roberto freiwillig eine Probe gibt, solange seine Oma noch lebt.“ Den spärlichen E-Mail-Kontakt hat der Mann jedenfalls abgebrochen.
Was bleibt? „Der einzige legale Weg, den ich habe, ist über die Polizei. Es geht nur über Organe, die ermitteln können.“ Deshalb stellt sie nun Anzeige gegen Margot Honecker wegen Kindesentzug und Zwangsadoption. Das sei auch die Empfehlung des Anwalts der Opferverbände gewesen, so Stein. Den entsprechenden Erklärungstext dazu habe sie von einer Freundin ins Spanische und Englische übersetzen lassen und an das Bundeskriminalamt in Wiesbaden geschickt.
Laut einer Sprecherin des Bundeskriminalamts gestern auf Anfrage der Rundschau, werde Stein die Anzeige über Interpol auch in der örtlichen Polizeidienststelle bestätigen müssen. Danach werde aber wohl der „justiziable Rechtshilfeweg“ nach Chile zu begehen sein – sprich man sei auf die Hilfe der dortigen Staatsanwaltschaft angewiesen. Nur die kann dort vor Ort eine DNA-Probe von Roberto anfordern.
Doch in dieser Hinsicht ist Stein guter Dinge: „Die Chilenen sind Margot nicht gut gesonnen. Man hat sie dort nur aufgenommen, weil Tochter Sonja dort schon lebte.“ Sie hofft auf die Unterstützung der dortigen Behörden, weil es um eine humanitäre Sache gehe. Und in ihr drängt es: „Ich muss ausschließen können, dass er es ist. Dann kann ich in Ruhe weitersuchen.“